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Gästezimmer unterm Schloss  >  Geschichte

Für mich ist die Neckarhalde eine der schönsten und anregendsten Straßen Deutschlands. Einerseits ist dies die perfekte Idylle, Touristen rufen Ah und Oh. Es sieht aus nach Butzenscheiben und Mittelalter, alles so gemütlich. Im äußeren Bereich gibt es auch ein paar interessante neuere Häuser. Doch hier treffen auch die Gegensätze hart aufeinander. Das deutsche Geistesleben hat sich hier immer mal wieder zum Stelldichein eingefunden und nicht alle Begegnungen verliefen friedlich...Wenn die Burschis zum Maisingen auf dem Holzmarkt aufliefen, kamen die Gegendemonstranten durch die Neckarhalde hoch.

Wen habe ich hier nicht alles kennen gelernt! Früher, kurz nach der Wende, pilgerten zahlreiche DDR-Intendanten andächtig herunter,wohl auf der Suche nach der Wohnung des legendären Exilanten Hans Mayer. Dieser Literaturwissenschaftler und Publizist lebte in der Nummer 41,wo er, längst schwerhörig, lärmend Brahms und Schumann hörte. Er war kein einfacher Nachbar, aufbrausend, gelegentlich brüsk. Widmungsexemplare von weniger geschätzten Schriftstellern pflegte er im Mülleimer zu entsorgen. Als er bemerkte, dass seine Hauswirtin sich da bediente, legte er die Bücher zuunterst, unter die Essensreste...

Mayer starb, als das Nachbarhaus abgerissen und ein Neubau begonnen worden war. In dem Nachbarhaus hatte der Nazidichter Kolbenheyer gewohnt. Vielleicht war ihm das eine Genugtuung, bevor er sich, alt und krank, ans Sterben machte.

Unserem Haus gegenüber liegt das Wohnhaus von Theodor Haering, das der Stadt Tübingen als Vermächtis gehört mit der Auflage, es für soziale oder kulturelle Zwecke zu nutzen. Die Stadt lebt schlecht mit dieser peinlichen Auflage des Philosophieprofessors und Volksautors, weil Haering ein unbelehrbarer Nazi war, der auch nach dem Krieg seinen Hitlerismus lebte. Er war überdies eitel und hat sich wohl selbst für die Ehrenbürgerwürde vorgeschlagen. Obwohl das prachtvolle Haus bis vor kurzem einen sehr idyllischen Kindergarten beherbergt, in dem auch meine Kinder spielten, finde ich es gut, wenn die Erinnerung an diesen Mann durch Verkauf getilgt wird und unser Haus, in dem der Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer zwei Jahre seines allzu kurzen Lebens verbrachte, nicht mehr auf das Namensschild gegenüber schauen muss. Neuerdings ist diese Messingtafel gelegentlich mit dem richtigen Vermerk "Nazi" übersprüht. Verkauf ist aber abgesagt. Vermutlich gibt das der Schenkungsvertrag nicht her. Aber wenigstens eine schmähende Tafel könnte das Haus vertragen.

Schräg rechts gegenüber, am Eck zur Alleenbrücke ist das Authenriethsche Haus, in dem heute der Künstler Dieter Löchle wohnt. Hier wurde der junge Peter Weiss, auch er als Jude später von den Nazis verfolgt, der Dichter der "Ästhetik des Widerstands", von seinem überstrengen Onkel geplagt, ein Nachfahre wiederum des berühmten Prof. Authenrieth, welcher Friedrich Hölderlin mit seinen damals "modernen" Methoden der Psychiatrie folterte.

Das sind nur einige Häuser in der Neckarhalde, deren Geschichtsträchtigkeit einem gerade bergaufwärts schier den Atem raubt.

Kepler, Hölderlin, Hegel, Schelling, Mörike, Uhland, Lohenstein so heißen nur einige der Dichter und Denker, die hier gewohnt haben. Ernst Bloch ging über die Neckerhalde in sein Häuschen am Fluss und viele andere mehr.

Davon erzähle ich mit etwas mehr Zeit.

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